Ansprechpartner Zertifizierungsstelle

Frau Christiane Benzer
Tel: +49 30 2345 8656-10

Frau Daniela Hofmann
Tel: +49 30 2345 8656-30

E-Mail:
 zertifizierungszentrum(at)dgav.de
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Zertifizierungen der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV)

Die Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) ist eine Auszeichnung, die Krankenhäuser, gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzten, für ihre sehr guten Leistungen in der Allgemein- und Viszeralchirurgie erwerben können.

Die Zertifizierung bestätigt, dass die Zentren, die den Zertifizierungsprozess erfolgreich durchlaufen haben, hohe Qualitätsstandards erfüllen (Liste der zertifizierten Zentren).

Erstellen der Qualitätsstandards

Die Qualitätsstandards werden von Expertinnen und Experten der jeweiligen Arbeitsgemeinschaften der DGAV in Zusammenarbeit mit weiteren Fachgesellschaften bzw. Vertretungen definiert und regelmäßig aktualisiert. Grundlage für die Definition der Standards sind die jeweils gültigen Leitlinien und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. In der Zertifizierungsordnung (ZertO) sind die Prozesse für die Aktualisierung der Standards und die Zyklen der Aktualisierung (§9 ZertO§18 ZertO) aufgeführt.

Die Prüfkriterien umfassen unter anderem:

  • Qualität der medizinischen Versorgung: Die Zentren müssen mit einem erfahrenen Team und auf Grundlage der Inhalte der Leitlinien behandeln. Für die Zertifizierung müssen sie sowohl ihre medizinische Erfahrung und Kenntnisse als auch eine hohe Fallzahl nachweisen.

  • Strukturqualität: Die technische Ausstattung und Infrastruktur müssen gewährleisten, dass eine optimale und umfassende Versorgung sichergestellt ist, z. B. durch Kooperationen mit anderen Fachgebieten bzw. Expertinnen und Experten.

  • Prozessqualität: Die Zentren müssen nachweisen, dass standardisierte Prozesse für den gesamten Ablauf und alle Aspekte der Behandlung einer Erkrankung definiert sind. Diese Prozesse besitzen für alle medizinischen Mitarbeitenden Gültigkeit und stellen eine hohe Behandlungsqualität sicher.

  • Ergebnisqualität und Qualitätssicherung: Die Zentren müssen ihre Behandlungserfolge und Komplikationsraten offenlegen. Dafür werden mit Einwilligung der Patientinnen und Patienten alle Merkmale der Erkrankung, sowie die Behandlungen und ihre Ergebnisse in einer Datenbank dokumentiert (StuDoQ). Diese Ergebnisse werden dann unter anderem als Grundlage für die Diskussion in den Audits genutzt. Für Bereiche mit Verbesserungspotenzial werden zwischen Zentrum und Auditor Maßnahmen vereinbart, die die Ergebnisqualität fortlaufend verbessern sollen. Der Effekt der umgesetzten Maßnahmen wird im kommenden Audit überprüft.

  • Fort- und Weiterbildung: Die Zentren sind verpflichtet, den eigenen Mitarbeitenden und externen medizinischen Fachkräften Fort- und Weiterbildungen zu ermöglichen, um ihr Wissen auf dem neuesten Stand zu halten.

Überprüfung der Qualitätsstandards in Audits

Die Erfüllung der Standards wird in Begutachtungen vor Ort durch unabhängige Auditorinnen und Auditoren regelmäßig überprüft. Auditoren sind Fachärzte für Viszeralchirurgie, die für den jeweiligen Zertifizierungsbereich einen Schwerpunkt in ihrer klinischen Arbeit haben und in einem Auditorenseminar geschult werden, Audits vor Ort durchzuführen. Mindestens alle 2 Jahre müssen die Auditorinnen an einem Auffrischseminar teilnehmen, um über aktuelle Veränderungen im Zertifizierungssystem informiert zu werden und ihre Kenntnisse und Erfahrungen auszutauschen (§12 ZertO).

Im Anschluss an ein vor Ort-Audit schreibt der Auditor einen Auditbericht, in dem die Vergabe des Zertifikates empfohlen, mit Auflagen empfohlen oder nicht empfohlen wird. Der Auditbericht und die Unterlagen des Zentrums sind die Grundlage für das Entscheidungsgremium, in dem die Zertifizierungsbeauftragten der jeweiligen Arbeitsgemeinschaft bzw. kooperierenden Fachgesellschaft und erfahrene Auditorinnen und Auditoren vertreten sind (mindestens 3 Personen pro Verfahren). Diese entscheiden im Namen der DGAV, ob und unter welchen Voraussetzungen das Zertifikat vergeben werden kann. Die maximale Gültigkeit des Zertifikates beträgt 3 Jahre. Danach erfolgt ein erneutes Audit vor Ort. Bei Auffälligkeiten ist eine Reduktion der Zertifikatdauer möglich (§13 ZertO).

Ziele des Zertifizierungssystems

Mit den geschilderten Maßnahmen wird im Sinne der Patientinnen und Patienten, aber auch im Sinne der zertifizierten Zentren eine bestmögliche Behandlung bei Allgemein- und Viszeralchirurgischen Erkrankungen gefördert und gefordert. Die Zentren setzen sich mit ihren Ergebnissen auseinander und arbeiten fortwährend daran, diese zu verbessern. Ein wichtiges Instrument, mit dem die Entwicklung der Qualität in den zertifizierten Zentren über den Verlauf der Zeit sichtbar gemacht wird, sind die Qualitätsreports, die die Zentren als individualisierte Auswertungen jährlich erhalten und die als anonymisierter Bericht auf der Homepage der DGAV veröffentlicht sind (Qualitätsreport).

Im Rahmen der Zertifizierung werden mit Einwilligung der Betroffenen patientenseitigen Merkmale der Erkrankungen inklusive ihrer Behandlungen dokumentiert (StuDoQ-Register). Das Register ist damit bundesweit das größte chirurgische Spezialregister. Die Auswertungen dieser versorgungsnahen Daten werden für die Audits vor Ort genutzt, um die Entwicklung in einem Zentrum zu beurteilen. Sie ermöglichen jedoch auch, das Wissen über chirurgische Erkrankungen und die Effekte von Therapien zu verbessern und damit die Inhalte von Leitlinien, aber auch ganz konkret das tägliche klinische Handeln der Ärztinnen und Ärzte weiterzuentwickeln (Liste der Publikationen).

Evaluation des Zertifizierungssystems

Übersicht über die Anzahl der Anträge und der erteilten/nicht-erteilten Zertifikate:

 

Der Qualitätsreport gibt eine Übersicht über die Ergebnisse der Zertifizierungssysteme der DGAV. Dafür werden sogenannte Tracer-Qualitätsindikatoren und Indikatoren der evidenzbasierten, onkologischen Leitlinien verwendet. Auf den ersten Seiten des Berichts findet sich eine Beschreibung der Hintergründe und Methodik.

Die 10 aktuellsten Zertifizierungen

Prof. Dr. med. Frank Alexander Granderath
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Krankenhaus Neuwerk, Mönchengladbach
Webseite
Exzellenzzentrum für Adipositas- und metabolische Chirurgie
Ende der Gültigkeit des Zertifikates: 31.12.2025

Zuständige AG: CAADIP

Dr. med. Dipl.-biol. Peter Sperling
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Katholisches Klinikum Koblenz·Montabaur gGmbH, Montabaur
Webseite
Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie
Ende der Gültigkeit des Zertifikates: 30.11.2027

Zuständige AG: CAH  Kooperierende FG: DHG

Dirk Leuchtenberg
Allgemein- und Visceralchirurgie
St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung gGmbH, Gießen
Webseite
Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie
Ende der Gültigkeit des Zertifikates: 31.10.2027

Zuständige AG: CAH  Kooperierende FG: DHG

Dr. med. Barbara Jacobi
Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Kinderchirurgie
Klinikum Saarbrücken gGmbH, Saarbrücken
Webseite
Kompetenzzentrum für Adipositas- und metabolische Chirurgie
Ende der Gültigkeit des Zertifikates: 31.10.2027

Zuständige AG: CAADIP

Dr. med. Markus Wagner
Chirurgie
Klinikum Seefeld, Seefeld
Webseite
Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie
Ende der Gültigkeit des Zertifikates: 31.12.2027

Zuständige AG: CAH  Kooperierende FG: DHG

Stefan Buchholz
Allgemein-, Viszeral- und minimalinvasive Chirurgie
Kreisklinik Bad Reichenhall, KSOB AG, Bad Reichenhall
Webseite
Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie
Ende der Gültigkeit des Zertifikates: 30.06.2025

Zuständige AG: CAH  Kooperierende FG: DHG

Dr. med. Haug-Lambert Loriz
Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Johanniter-Krankenhaus Bonn, Bonn
Webseite
Kompetenzzentrum für Chirurgische Behandlung von bösartigen Erkrankungen des Peritoneums
Ende der Gültigkeit des Zertifikates: 31.10.2027

Zuständig: ACO

Dr. med. Arnaud Friton
Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie
Diakonie Klinikum Dietrich Bonhoeffer GmbH, Neubrandenburg
Webseite
Kompetenzzentrum für Adipositas- und metabolische Chirurgie
Ende der Gültigkeit des Zertifikates: 30.09.2025

Zuständige AG: CAADIP

Prof. Dr. med. Klaus Prenzel
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Krankenhaus Maria Hilf, Bad Neuenahr-Ahrweiler
Webseite
Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie
Ende der Gültigkeit des Zertifikates: 31.07.2027

Zuständige AG: CAH  Kooperierende FG: DHG

Dr. med. Jürgen Mais
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
St. Vincenz-Krankenhaus, Datteln
Webseite
Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie
Ende der Gültigkeit des Zertifikates: 31.07.2027

Zuständige AG: CAH  Kooperierende FG: DHG