Das Zertifikat „Studentische OP-Assistenz“ der Chirurgischen Arbeitsgruppe Junge Chirurgie (CAJC) der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) soll jungen Medizinern bereits im Laufe des Studiums eine erste Erfahrung im OP-Alltag bescheinigen. Die Anforderungen umfassen einen theoretischen und einen praktischen Teil sowie einen Katalog an OP-Assistenzen. Im Rahmen eines Abschlussgespräches werden diese geprüft. Ziel ist es, den Studierenden das nötige Handwerkszeug an die Hand zu geben, das für einen deutlich aktiveren Einsatz im OP notwendig ist. Die Anforderungen an die Kliniken sind bewusst einfach gehalten, um eine möglichst große Durchdringung und flächendeckendes Angebot in Deutschland zu schaffen.

1. Teilnehmende

Das Zertifikat kann von Medizinstudierenden aller klinischen Semester erlangt werden. Die Ausbildung und Prüfung kann im Rahmen einer Famulatur, eines Praktikums oder auch eines praktischen Jahres erfolgen.

 

 

2. Ausbildungsstätten

Jede allgemein- und viszeralchirurgische Klinik, deren ärztliche Leitung Mitglied der DGAV ist, ist berechtigt einen Antrag auf Genehmigung für die Zertifikatverleihung zu stellen. Darüber hinaus muss eine weitere ärztliche Kontaktperson der Abteilung benannt werden, die als Ansprechperson für die Studierenden einerseits und für die DGAV/CAJC andererseits zur Verfügung steht. Von jeder Klinik wird ein Konzept gefordert, dass die Art und Weise der Vermittlung der geforderten Ausbildungsinhalte (4. Anforderungen) an die Klinikstrukturen beschreibt. Nach entsprechender Prüfung durch den Vorstand der CAJC erfolgt eine Freigabe der Klinik. Schließlich erfolgt ein Eintrag in die 5. Klinikliste, die das Zertifikat „Studentische OP-Assistenz“ verleihen dürfen.

Zur Erfüllung des OP-Kataloges und Organisation der theoretisch- praktischen Ausbildung dürfen zwischen den ausbildenden Kliniken Kooperationen eingegangen werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass eine Klinik als leitende Klinik definiert wird, die dann auch die Bescheinigung über das Abschlussgespräch ausstellt.

3. Allgemeiner Ablauf

3.1. Bewerbung

Die Bewerbenden suchen sich aus der Liste der teilnehmenden Kliniken drei Wunschkliniken aus, an der gerne das Zertifikat erlangt werden soll. Die Anmeldung erfolgt mit Hilfe eines zum Download bereitgestellten Anmeldeformulars ( 6. Formulare). Beizufügen sind eine Studienbescheinigung und ein Lebenslauf. Die gesamten Dokumente werden in pdf-Format per E-Mail an die DGAV (opassistenz(at)dgav.de) gesendet. Nach Prüfung der Unterlagen wird die Bewerbung an die entsprechende Kontaktperson der Klinik sowie an die CAJC weitergeleitet. Innerhalb von zwei Wochen sollte seitens der Klinik eine Kontaktaufnahme mit den Bewerbenden zwecks Absprache der weiteren Termine erfolgen.

3.2. Ausbildungsablauf

Die von dem Studierenden assistierten Operationen werden unter Angabe des OP-Datums, der genauen Bezeichnung der Operation, des Namens des Operierenden und der Unterschrift sowie einem Stempel bescheinigt. Die geforderte Anzahl der Operationen wird unter 4. Anforderungen beschrieben. Die theoretischen und praktischen Inhalte werden nach dem zuvor erstellten Konzept vermittelt und im Rahmen eines mindestens 30 min dauernden Abschlussgespräches geprüft. Die unter 2. genannte ärztliche Kontaktperson ist verpflichtet dem Gespräch beizuwohnen. Die ärztliche Leitung kann die Führung des Abschlussgesprächs an einen Facharzt oder einer Fachärztin seiner Abteilung delegieren, der Erfolg des Studierenden muss allerdings von der ärztlichen Leitung selbst bescheinigt werden.

3.3. Zertifikatausstellung

Den OP-Katalog und die Bescheinigung über das erfolgreiche Abschlussgespräch (6. Formulare) werden von dem Studierenden an die CAJC (opassistenz(at)dgav.de) geschickt. Nach Prüfung der Unterlagen wird das Zertifikat ausgestellt und zunächst von dem Sekretär der DGAV und dann der zuständigen ärztlichen Leitung unterzeichnet. Die Verleihung erfolgt durch die ausbildende Klinik.

4. Anforderungen

4.1. Grundlegender Teil

4.1.1. OP-Regeln

Die Studierenden müssen mit der Aufgabenverteilung des OP-Personals (Anästhesie, Anästhesiepflege, OP-Pflege, Chirurgie) sowie deren Kompetenzen und Befugnissen vertraut sein.

4.1.2. Sterilität

Die Studierenden müssen die chirurgische Händewäsche, –desinfektion sowie das korrekte Verhalten am OP-Tisch beherrschen.

4.1.3. Perioperativ

Es wird gefordert, dass mindestens eine Patientenvorstellung (im Rahmen einer Besprechung oder Visite) gehalten wird, die die Anamnese, Diagnostik, OP-Indikation und den postoperativen Verlauf umfasst.

4.2. Theoretischer Teil

4.2.1. Operationen

Die Studierenden müssen den genauen Verlauf von mindestens acht viszeralchirurgischen Operationen sicher wiedergeben können (z.B. Appendektomie, Cholezystektomie, Herniotomien, Schilddrüsen-/Colonresektion)

4.2.2. Materialkunde

Die Grundlagen des in der Viszeralchirurgie eingesetzten Nahtmaterials (polyfiler, monofiler, resorbierbarer, nicht resorbierbarer Faden, traumatische, atraumatische Nadel) sowie exemplarische Einsatzgebiete sollten bekannt sein. Gängige Instrumente (Overholt, Halsted-Klemmen, Scheren, Pinzetten) müssen benannt werden können. Außerdem wird grobes Wissen über die technischen Hilfsmittel der Viszeralchirurgie gefordert (Stapler, Dissektionsgeräte).

4.3. Praktischer Teil

  • Mindestens zwei verschiedene Knotentechniken
  • Maschinelles Knoten
  • Mindestens zwei verschiedene Hautnähte
  • "Rutschknoten"

4.4. OP-Assistenzen (Mindestzahlen)

  • 15 laparoskopische/robotische Operationen
  • 15 konventionelle Operationen (max. 5 aus nicht viszeralchirurgischem Spektrum)

5. Klinikliste

Das Erwerben des Zertifikates „Studentische OP-Assistenz“ ist derzeit an folgenden Standorten möglich:

  • Aachen/Würselen – Rhein-Maas Klinikum GmbH
  • Aachen – Marienhospital Aachen
  • Ahlen – St. Franziskus-Hospital Ahlen GmbH
  • Berlin – Park-Klinik Weißensee
  • Bochum – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum
  • Brandenburg an der Havel – Städtisches Klinikum Brandenburg GmbH
  • Datteln – St. Vincenz-Krankenhaus Datteln
  • Deggendorf – DONAUISAR Klinikum Deggendorf
  • Dresden – Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
  • Dresden – Städtisches Klinikum Dresden
  • Freiburg – Universitätsklinikum Freiburg
  • Gelsenkirchen – Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH
  • Gelsenkirchen – Marienhospital Gelsenkirchen GmbH
  • Gießen – Universitätsklinikum Gießen
  • Göttingen – Universitätsmedizin Göttingen
  • Graz – Universitätsklinikum Graz
  • Greifswald – Universitätsmedizin Greifswald
  • Großburgwedel – KRH Klinikum Großburgwedel
  • Halle (Saale) – Universitätsklinikum Halle (Saale)
  • Hamburg – Asklepios Klinik Barmbek
  • Hamm – St. Barbara-Klinik Hamm GmbH
  • Heidelberg – Universitätsklinikum Heidelberg
  • Herne – Evangelisches Krankenhaus Herne
  • Homburg – Universitätsklinikum des Saarlandes
  • Idar-Oberstein – Klinikum Idar-Oberstein
  • Jena - Universitätsklinikum Jena
  • Kamp-Lintfort – St. Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort
  • Königs Wusterhausen – Klinikum Dahme-Spreewald, Achenbach Krankenhaus
  • Landsberg am Lech – Klinikum Landsberg am Lech
  • Landshut  – Krankenhaus Landshut Achdorf
  • Leipzig – Universitätsklinikum Leipzig
  • Linnich – St. Josef-Krankenhaus Linnich
  • Magdeburg – Universitätsklinikum Magdeburg
  • Mannheim – Universitätsmedizin Mannheim
  • Marburg – Universitätsklinikum Marburg
  • Meisenheim – Landeskrankenhaus Gesundheitszentrum Glantal
  • Münster – Universitätsklinikum Münster
  • Nagold – Kreiskliniken Calw-Nagold, Kliniken Nagold
  • Neuruppin – Ruppiner Kliniken GmbH
  • Nürnberg – Klinikum Nürnberg Nord
  • Olpe – St. Martinus-Hospital Olpe
  • Potsdam – Alexinaer St. Josefs-Krankenhaus Potsdam-Sanssouci
  • Rothenburg o.d.T. – Klinik Rothenburg
  • Saarbrücken – Klinikum Saarbrücken
  • Schwerin – Helios Kliniken Schwerin
  • Stuttgart – Marienhospital Stuttgart
  • Stuttgart – Robert-Bosch-Krankenhaus
  • Tübingen – Universitätsklinikum Tübingen
  • Ulm – Universitätsklinikum Ulm
  • Varel – St. Johannes-Hospital Varel
  • Warendorf – Josephs-Hospital Warendorf
  • Weinheim – GRN-Klinik Weinheim
  • Wolfratshausen – Kreisklinik Wolfratshausen
  • Würzburg – Universitätsklinikum Würzburg

6. Formulare


Bei Fragen und bei Interesse seitens einer Klinik bitten wir um Kontaktaufnahme mit Frau Dr. med. Schnitzler der CAJC unter opassistenz(at)dgav.de.

 

7. Vorteile einer kombinierten CAJC/ DGAV Mitgliedschaft

 Was beinhaltet eine CAJC-Mitgliedschaft? 

  • Netzwerk mit Gleichgesinnten in der jungen Chirurgie.
  • Einblicke in die Erfahrungen und Herausforderungen junger Chirurginnen und Chirurgen in der Weiterbildung.
  • Zugang zu potenziellen zukünftigen Arbeitsstellen.
  • Möglichkeit zur aktiven Mitarbeit an aktuellen Projekten.

Was beinhaltet eine DGAV-Mitgliedschaft?

  • Vergünstigte Teilnahmegebühren für Weiterbildungs- und Fortbildungskurse der DGAV.
  • Kostenlose Teilnahme an zahlreichen Arbeitsgemeinschaften.
  • Zugang zu Postgraduiertenkursen.
  • Rabatte auf Teilnahmegebühren für DGAV-Veranstaltungen während des Deutschen Chirurgie Kongresses.
  • Kostenlose Teilnahme am Kongress "Viszeralmedizin", einem gemeinsamen Kongress der DGAV und der DGVS (Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten).
  • Preisnachlässe für ausgewählte chirurgische Fachzeitschriften.

Anmeldeformular DGAV Mitgliedschaft