Viszeralmedizin 2017 - Gastroenterologie, Viszeralchirurgie

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

‚Patienten ändern sich – wir uns auch‘. Unter dieses Motto haben wir die Viszeralmedizin im Jahr 2017 gestellt und laden Sie herzlich nach Dresden ein. In der über hundert jährigen Tradition von Gastroenterologie und  Viszeralchirurgie hat die Jahrestagung noch nie in der sächsischen Metropole stattgefunden und wir hoffen, Sie nutzen diese Gelegenheit für einen ausgedehnten Besuch an der Elbe. Zu unserem diesjährigen Partnerland Polen sind die Beziehungen Dresdens dagegen königlich.

Unsere Patienten ändern sich, weil sie betagter werden, kränker sind und ihre Betreuung zunehmend anspruchsvoller wird. Durch demographische Faktoren und die Fortschritte der Medizin sehen wir Patienten mit immer mehr Begleiterkrankungen, die, wenn sie außerhalb unserer Fachexpertise liegen, eine ständig verbesserte interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordern.  Im Bereich der gastrointestinalen Tumoren ist diese enge Vernetzung unserer Fächer in interdisziplinären Tumorboards bereits Routine. Sowohl die medikamentöse Tumortherapie als auch das operative Vorgehen wird dort immer individualisierter, sowohl was die Umstände des Patienten als auch die Eigenschaften des Tumors betrifft. Dieser Standard wird aber auch in andere Bereiche der Viszeralmedizin ausstrahlen.

Wir ändern uns auch, weil wir mit Rücksicht auf die zunehmenden Komorbiditäten unserer Patienten das eigene Handeln immer wieder auf den Prüfstand stellen. Während für Erkrankungen wie Divertikulitis, Appendizitis und auf die Schleimhaut begrenzte Tumoren chirurgische Verfahren zunehmend in Frage gestellt werden, wird die Behandlung der morbiden Adipositas zum Beispiel immer invasiver – und von nachhaltigerem Erfolg. Leider unterwerfen sich unsere Patienten dabei nicht immer den wirtschaftlichen und qualitätsorientierten Kriterien der Gesundheitswirtschaft. Aber der Druck auf uns wird täglich größer, wenigstens so zu tun, als passten sie stets in dieses Raster.

Wir ändern uns auch, weil sich das Selbstbild und die Berufswünsche unseres Nachwuchses verändern. In Zeiten des Wettstreites um die klügsten Köpfe sind wir gut beraten, kreativere Lösungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie von ambulanter und stationärer Krankenversorgung zu finden. Weil in der Viszeralmedizin zunehmend Frauen in Führungspositionen zu finden sind, gibt es jetzt endlich auch Vorbilder für unseren weiblichen Nachwuchs.

Wir müssen aber auch neue Konzepte für unsere jungen Wissenschaftler entwickeln, für die eine Laufbahn als Clinicial Scientist in reiner Freizeitforschung nicht mehr dem eigenen Selbstverständnis entspricht. Dieser Herausforderung stellen sich unsere Fachgesellschaften. Beim Kongress wird dem wissenschaftlichen Nachwuchs und seinen Forschungsergebnissen besondere Aufmerksam gewidmet.

Freuen Sie sich auf einen abwechslungsreichen und vielseitigen Kongress vom 13. bis 16. September 2017 in der Messe Dresden und gestalten Sie ihn mit. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Ihre

Prof. Dr. Markus M. Lerch

Kongresspräsident DGVS
Prof. Dr. Albrecht Stier

Präsident DGAV 2017/18
Dr. Albin Lütke

Vorsitzender Sektion Endoskopie