Viszeralmedizin 2023 - Mit Verstand und Bauchgefühl

Wir laden Sie herzlich zur Viszeralmedizin 2023 vom 11. bis 16. September 2023 nach Hamburg ein.

Viszeralmedizin steht für Vielfalt, aber auch für Komplexität, für Interdisziplinarität, aber auch für Diskurs und Kontroversen, für Innovation, aber auch für Althergebrachtes und Tradition. Forschung und Fortbildung sind in der Viszeralmedizin deswegen essenziell, um die Herausforderungen des Faches im klinischen Alltag bewältigen zu können. Neben rationalen Überlegungen und Entscheidungen auf dem Boden eines breiten und tiefen Wissens brauchen unsere Patienten aber auch unser Einfühlungsvermögen und unsere Erfahrung. Deswegen steht die Viszeralmedizin 2023 unter dem Motto: Mit Verstand und Bauchgefühl.

Der Kongress soll die große Breite und Vielfalt unseres Faches widerspiegeln, aber gleichzeitig auch drei besondere Schwerpunkte genauer beleuchten: Inflammation, Onkologie und Nachhaltigkeit.

Inflammation 
Die meisten gastroenterologischen Erkrankungen sind entzündliche Erkrankungen. Aber nicht jede Form von Entzündung ist krankhaft, Entzündung kann auch Ausdruck einer konstruktiven Auseinandersetzung mit unserer Umwelt sein. Die Übergänge zwischen krankhafter und gesunder Entzündung können durchaus fließend sein. Die letzten Jahre haben unglaubliche Einblicke in das Mikrobiom im Darm, aber auch in Galle und im Speichel gebracht und gleichzeitig riesige Wissenslücken aufgezeigt: Sind die vielfältigen krankheits-assoziierten Veränderungen Folge oder Ursache der Erkrankungen? Welche Rolle spielt auch Virom und das Mykobiom, also Viren und Pilze im Darm? Und vor allem: Welche therapeutischen Einflussmöglichkeiten haben wir? So lernen wir, dass bestimmte Nahrungsbestandteile wie z.B. Süßstoffe zu deutlichen und oft schädlichen Veränderungen des Mikrobioms führen können – und schlagen damit auch eine Brücke zwischen Ernährungsmedizin, Stoffwechselerkrankungen und Entzündungsforschung. Chronische Entzündungen sind häufige Ursachen für Tumorentwicklungen, und dies insbesondere in Leber und Gastrointestinaltrakt.

Onkologie 
Die Viszeralonkologie steht aufgrund steigender Inzidenzen vieler gastrointestinalen Tumoren vor großen Herausforderungen. Durch die Fortschritte lokaler Therapieverfahren in Kombination mit modernen Systemtherapien kann mittlerweile nicht nur in nicht-metastasierten sondern auch in ausgesuchten metastasierten Stadien ein kurativer Ansatz verfolgt werden. Zudem werden durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Therapieverfahren stetig höhere Remissionsraten selbst beim Vorliegen von Metastasen erreicht. Um einen optimalen Behandlungserfolg zu erreichen, ist es aber nicht nur wichtig, eine zeitnahe, spezialisierte und individualisierte Therapie im Rahmen der interdisziplinären Tumorkonferenz festzulegen, sondern auch die Wünsche und Bedenken des hinter der Krankheit stehenden Menschen miteinfließen zu lassen. Mit Verstand und Bauchgefühl können diese hoch gesteckte Ziele erreicht werden.

Nachhaltigkeit 
Nachhaltigkeit unseres ärztlichen Handelns ist ein ethischer Imperativ – Nachhaltigkeit aus Patientensicht ist eine schnelle und präzise Diagnostik, eine zielgerichtete Therapie und ein langfristig verbessertes Wohlbefinden. Nachhaltigkeit aus gesellschaftlicher Sicht ist ein sparsamer Umgang mit immer knapper werdenden Ressourcen – Energie, Material, aber auch Geld. Die moderne Medizin – und in der Viszeralmedizin insbesondere Endoskopie und operative Eingriffe – hat einen großen ökologischen Fußabdruck. Unsere Aufgabe ist es, diesen Fußabdruck zu verkleinern, ohne die Qualität der Versorgung zu kompromittieren. Dies erfordert ein Umdenken in vielen Aspekten unseres Arbeitsalltags und die Bereitschaft, gewohnte Abläufe neu zu hinterfragen. Verantwortungsvolle Medizin muss somit den individuellen Patienten und die Gesellschaft als Ganzes mit im Blick haben.

Wir freuen uns auf Sie, wir freuen uns darauf, die vielen Facetten moderner Viszeralmedizin gemeinsam mit Ihnen auszuleuchten, wie freuen uns auf Ihre Fragen, und auf die vielen, gerne auch kontroversen Antworten der vielen und vielfältigen Expertinnen und Experten.

Nur durch Diskurs und Diskussion erreichen wir unsere Ziele einer guten Viszeralmedizin: Mit Verstand und Bauchgefühl.

Ihre

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Pompiliu Piso
Präsident DGAV 2023/24

Kongresssekretäre
Dr. med. Sebastian Blaj
Dr. med. Vanessa Schmitt

Allgemein- und Viszeralchirurgie
Krankenhaus Barmherzige Brüder 
Regensburg
Prüfeninger Str. 86
93049 Regensburg

Prof. Dr. med. Ansgar W. Lohse
Kongresspräsident der DGVS 2023

Kongresssekretäre
PD. Dr. med. Peter Hübener
Dr. med. Tania Amin

I. Medizinische Klinik und
Poliklinik Gastroenterologie
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistr. 52
20246 Hamburg

Prof. Dr. med. Martin Götz
Uorsitzender der Sektion Endoskopie 2023

Kongresssekretäre
Freba Khaleqi
Dr. med. Kevin Egeler

Medizinische Klinik IV Klinikum
Sindelfingen-Böblingen
Kliniken Böblingen
Bunsenstr. 120
71032 Böblingen

Herbsttagung der DGAV
Jahrestagung der DGVS

11. – 16. September 2023
CCH Hamburg