14. Januar 2015

Erster Kurs des „Viszeralchirurgischen Notfalls und des Thorakoabdominellen Traumas“ ein voller Erfolg!

Vom 27.-28. November 2014 hat in Würzburg der erste DGAV OP-Kurs des „Viszeralchirurgischen Notfalls und des thorakoabdominellen Traumas“ stattgefunden. Die „Chirurgische Arbeitsgemeinschaft für Militär- und Notfallchirurgie (CAMIN)“ der DGAV hat es sich zum Ziel gesetzt, für Militärchirurgen und zivile Chirurgen gleichermaßen ansprechend zu sein.

Ihre Themenschwerpunkte sind in der Militärchirurgie im Auslandseinsatz und der Notfallchirurgie in der chirurgischen Flächenversorgung in Deutschland abgebildet. Hierbei stellen die standardisierte Therapie des viszeralchirurgischen Notfalls und des thorakoabdominellen Traumas den zentralen Anteil chirurgisch lebensrettender Maßnahmen dar.

Der Kurs war bereits kurz nach seiner Ankündigung durch die DGAV ausgebucht, was von den Organisatoren als Bestätigung des Bedarfs eines derartigen Kursformates angesehen wird. Aufgrund der jetzt bereits langen Warteliste von Kursteilnehmern wurden für 2015 zwei Kurse in Würzburg eingeplant. Diese finden vom 7. -8. Mai und vom 5.-6. November 2015 statt.

Innerhalb dieses Pilotkurses sollten die notfallchirurgischen, lebensrettenden chirurgischen Techniken vermittelt werden. In einer Kombination aus konzentrierten theoretischen Grundlagen, anatomisch präparatorischem Training und insbesondere durch assistiertes „livetissue-training“ am narkotisierten Tiermodell wurden die Inhalte und Fertigkeiten den Teilnehmern in Kleingruppen nahe gebracht. Als wissenschaftliche Leiter des Kurses zeichneten Prof. Dr. C.-T. Germer (Würzburg) und Prof. Dr. R. Schwab (Koblenz) verantwortlich. Das Team der Tutoren setzte sich homogen aus dem militärchirurgischen und universitären zivilen Bereich zusammen. Die theoretischen Kursinhalte wurden in kurzen Einheiten am Vor- und Nachmittag gehalten. Sie umfassten am ersten Kurstag vor allem die grundsätzlichen Techniken der Behandlung der thorakalen und abdominellen Verletzungen, aber auch anatomische Besonderheiten. Auch die differenzierte Anwendung der „Damage Control Surgery“ Techniken wurde hierbei zunächst inhaltlich skizziert. Der zweite Kurstag stand dann in Erweiterung des Erlernten im Zeichen des viszeralchirurgischen Notfalls. Hierbei rückten die algorithmische Herangehensweise an Notfallsituationen wie die Peritonitis mit Notwendigkeit des Laparostomas und seiner Versorgungstechniken, die komplizierte Divertikulitis, die Anastomoseninsuffizienz oder auch die gastrointestinalen Blutungen in den Focus.

Im Rahmen der Präparation am Körperspender konnten im Anschluss drei wesentliche Hauptzugänge vermittelt und von den Teilnehmern selbst präpariert werden. Optimale Zugangswege für stammnahe, lebensbedrohliche Gefäßverletzungen waren hierbei ebenso ein Schwerpunkt wie die Möglichkeit, diverse thorakale und mediastinale Notfallzugänge präparieren zu können. Weiterhin zentraler Teil der anatomischen Übungen war die standardisierte, systematische Traumalaparotomie mit den optimierten Zugangswegen ins Retroperitoneum.

Die unter „realistischen“ Bedingungen zu versorgenden Verletzungen des Großtiermodells im Rahmen eines „Livetissue-training“ waren erwartungsgemäß mit maximalem Lerneffekt bei den Teilnehmern verbunden. Die zuvor erlernten und anschließend im Rahmen der Präparation am Körperspender geübten Techniken wurden hierbei unter Zusatz von körpereigenem Adrenalin in nahezu reelle Versorgungsszenarien überführt.


Die Kursteilnehmer betonten in Ihren Evaluationen die angenehme Kursatmosphäre und ihren Lernerfolg. Insbesondere, da es nach Aussage der Kursteilnehmer gelungen war, das eigene Zutrauen in die sichere und standardisierte Versorgung von Notfallsituationen deutlich zu steigern. „Vor dem Bedarf einer Thorakotomie im Rahmen einer Notfallversorgung in meinem Dienst habe ich mich immer gefürchtet und hätte es nie getan. Jetzt würde ich es mir zutrauen“, so das Zitat einer der Teilnehmer.

Die Evaluation des Kurses erbrachte eine durchschnittliche Gesamtbewertung von 1,2 und eine Weiterempfehlungsquote von 100 Prozent. Er zählt damit zu den besten Kursen, die von der DGAV bisher durchgeführt wurden.

  Dr. med. Christoph Güsgen

 

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