Chirurgische Arbeitsgruppe Gendermedizin

Hintergrund

Gibt es genderspezifische Unterschiede in der Viszeralmedizin, denen wir mit gezielten diagnostischen oder therapeutischen Verfahren begegnen sollten, um unsere Gesamtbehandlungsergebnisse zu verbessern? Ja, sie sind existent - aber es wurde ihnen bislang keine wesentliche Bedeutung beigemessen. Daher ist Genderforschung auch in der Viszeralchirurgie dringend notwendig.

Durch Differenzierung genderspezifischer Aspekte in Diagnostik und Therapie können wir die speziellen Bedürfnisse unserer Patienten und Patientinnen gezielter ausrichten. Die Zusammenarbeit mit anderen Arbeitsgemeinschaften ist daher ein wichtiger Bestandteil, um effizient genderspezifische Aspekte zu erarbeiten. Im Rahmen des Diskussionstreffens „Zukunft der Viszeralchirurgie 2012“ wurde der Grundstein für die Arbeitsgruppe Gendermedizin gelegt. In der Zwischenzeit haben sich viele interessierte Kollegen zur aktiven Mitarbeit gemeldet.

Das Gründungstreffen fand am Mittwoch, dem 25.04.2012, während des Jahreskongresses der DGAV in Berlin statt.

Organbezogene Fragestellungen

Genderspezifische Unterschiede sind bei verschiedenen Organerkrankungen bekannt. Es gilt herauszufinden, ob sich dadurch auch diagnostische und therapeutische Konsequenzen ergeben.

Methodengebundene Fragestellungen

Allein durch unterschiedliche Verteilung von Fett und Muskulatur als auch Medikamentenverbrauch (z.B. Antikonzeptiva) sind genderspezifische Unterschiede zu erwarten.

Sonstige Fragestellungen

In der viszeralchirurgischen Onkologie mit prä- und postoperativen chemo- und strahlen-therapeutischen Behandlungsregimen ist mit einem unterschiedlichen genderabhängigen Outcome zu rechnen. Es gilt gemeinsam mit der CAO-V die Entitäten herauszufinden.

Ziele

Strukturiert soll nach genderspezifischen Unterschiedenen in den verschiedenen Diagnosen gefahndet werden. 

Es soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass in Behandlungsstudien auch nach geschlechtsspezifischen Aspekten stratifiziert werden sollte. 

Ziel ist es Unterschiede aufzuspüren und daraus spezifische Therapieempfehlungen abzuleiten und dadurch das Outcome zu verbessern. 

Sprecherin der Arbeitsgruppe

Prof. Dr. Beate Rau MBA, Berlin

Stellvertretender Sprecher

Prof. Martin Angele, München